Windkraftanlagen im Böblinger Naherholungsgebiet

Der Gemeinderat hat sich gegen unsere Stimmen für die Ausweisung des Vorranggebietes für Windkraft im Böblinger Wald zwischen der B 464 und Mauren (BB-14) entschieden. 

Eine Idee der Befürworter liegt darin, dass wir bei der Planung das Heft nicht aus der Hand geben dürfen, weil sonst Ehningen und Holzgerlingen die Anlagen ohne Böblinger Beteiligung erstellen lassen könnten. Unseres Erachtens ist es gerade umgekehrt: Würde das Vorranggebiet BB-14 aus der Regionalplanung herausgenommen, so wie zum Beispiel die Streuobstwiesen in Holzgerlingen, so würde keine der Gemeinden einen Alleingang machen können.

Wir sind nicht die Einzigen, die das Naherholungsgebiet BB-14 nicht für geeignet halten.

Bereits die gemeinsame Stellungnahme von Landesnaturschutzverband, BUND und NABU vom 1. Februar 2024 ist ausreichend, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Dort wird detailliert dargestellt, dass u. a. bereits Natur- und Artenschutz dies verbieten.

Die Abstandsflächen zu Böblingen liegen knapp über 800 Meter (m). Die Hauptwindrichtung liegt Richtung Diezenhalde und damit würden alle Anlagen im Abstand von ca. 450 m zueinander in voller Breitseite zur Diezenhalde in einer Höhe von bis zu 300 m (Flügelspitze) stehen. Für Anlagen dieser Größenordnung müssten auch entsprechend große Waldflächen gerodet werden. Selbst wenn man anstatt der theoretisch möglichen bis zu 18 Anlagen (so der Traum mancher) auch nur sechs dort platziert, wird man das Naherholungsgebiet nicht wiedererkennen.

Die Chance zum Erhalt dieses Naherholungsgebietes ist nun erst einmal vertan! Jetzt kommt es drauf an, ob der am 9. Juni 2024 zu wählende neue Gemeinderat aus dem Projekt noch aussteigt oder nicht.

Dr. Detlef Gurgel
Vorsitzender FDP-Fraktion


Ergebnisse unserer Umfrage zu Vorranggebieten für Windkraft

Der Gemeinderat befasst sich derzeit mit der Ausweisung von Vorranggebieten für Windkraft, insbesondere dem Gebiet BB-14 im Böblinger Wald zwischen B464 und Mauren. Wir haben in den Medien um Ihre Meinungen hierzu gebeten.

Dies wurde sehr gut angenommen und wir danken für viele Zuschriften! Rund 23 Prozent der Zuschriften haben sich klar für Windkraftanlagen in Böblingen positioniert, so: „Wir müssen beherzt gegen den Klimawandel vorgehen und dafür auch ein paar Bäume im Wald für Windparks fällen ...“

Ein ähnlicher Teil der Meinungen ist grundsätzlich gegen Windanlagen, andere Meinungen (ca. 55 Prozent) sind aufgeschlossen, setzen sich aber kritisch mit dem Standort BB-14 auseinander. Bedenken gibt es im Hinblick auf die schlechten Windverhältnisse und die daraus resultierenden Anlagen mit 270 Meter Höhe, dem Waldverlust, für den kein Ausgleich in Sicht ist, Natur- und Artenschutz, der Nähe zu Wohnbebauungen und der Bedeutung des Gebietes als eines der letzten Naherholungsgebiete Böblingens, so: „Ich halte grundsätzlich den Bau von Windkraftanlagen zur Stromerzeugung für wichtig und gut, finde es aber absolut unverständlich, dass dies in einem rege genutzten Wald- und Naherholungsgebiet geplant werden soll.“ Oder: „Ich halte es für gut, diese Anlagen zu bauen ... Ich habe etwas Sorge wegen der Zufahrten zu den jeweiligen Windrädern, denn es gibt Fälle, in denen Windräder mitten in Waldgebiete gestellt worden sind und in denen dann lange und sehr breite Versorgungswege angelegt worden sind.“

Die Stadt Böblingen ist nun gehalten, eine Stellungnahme an die Region Stuttgart abzugeben. Letztlich entscheidet die Regionalversammlung.

Schreiben Sie uns: meinung@fdpbb.de.

Ihre
FDP-Fraktion


Von 50 auf 30 - über Nacht?

Vielen sind vor kurzem die neu angebrachten Tempo-30-Schilder mit dem Zusatz „Lärmschutz“ aufgefallen. Auch wir haben diese mit großer Verwunderung wahrgenommen. Hatte der Böblinger Gemeinderat nicht unlängst eine Drucksache zu diesem Thema verabschiedet?

Richtig: In der Oktobersitzung wurde beschlossen, dass die Lärmschutzplanung aktualisiert werden soll. Auch eine Beteiligung der Bürgerschaft war in dem Beschluss zentraler Bestandteil. Dies erschien uns nur logisch, da sich seit dem letzten Beschluss zu diesem Thema (2018) doch sehr viel in unserer Stadt verändert hat. Bauliche Veränderungen in der Innenstadt und geänderte Verkehrsführungen und -konzepte haben dazu beigetragen, dass sich der Verkehr und damit auch die Lärmbelastung in Böblingen verändert haben.

Die aktuelle Beschlusslage und die neuen Begebenheiten vor Ort machen aus unserer Sicht - und auch aus der anderer Stadträtinnen und Stadträte - die Beschlüsse aus 2018 hinfällig. Das plötzliche Aufstellen von neuen Schildern ohne Grundlage und vorherige Information und Beteiligung der Öffentlichkeit wirken vor diesem Hintergrund schon sehr befremdlich und tragen nicht zu einer Akzeptanz von regulierenden Maßnahmen bei. Daher unterstützen wir einen interfraktionellen Antrag, welcher diesen Missstand schnellstmöglich beseitigen soll.

Außerdem dürfen wir eins nicht vergessen: Verbote und regulierende Maßnahmen sind sicher leicht umzusetzen. Maßnahmen, wie z.B. eine intelligente Ampelschaltung und eine Verbesserung des Verkehrsfluss, sind aber auf jeden Fall die besseren und wirksameren. Eben sind Inhalte eines früheren Antrags unserer Fraktion.

Ihre

FDP- Fraktion


Haushaltsrede im Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt Böblingen hat in seiner letzten Sitzung im Jahr 2023 den städtischen Haushalt für das Jahr 2024 verabschiedet.

Traditionell halten in dieser Sitzung die Fraktionsvorsitzenden auch ihre Haushaltsreden. Die Haushaltsrede des Vorsitzenden unserer FDP-Gemeinderatsfraktion in Böblingen finden sie hier.

Die Haushaltsreden der vergangenen Jahre finden Sie in unserem Archiv.

Die FDP-Fraktion im Böblinger Gemeinderat wünscht Ihnen einen guten und erfolgreichen Start ins Jahr 2024!


Calwer Straße: FDP fordert Rückbau des Radwegs

Eine stichprobenartige Verkehrszählung der FDP Böblingen in der Calwer Straße auf Höhe der Arbeitsagentur hat gezeigt, dass das Experiment mit der Einrichtung des breiten Radwegs stadtauswärts gescheitert ist. Nur knapp 5 % des Verkehrs in Richtung Hulb fand bei der Zählung mit dem Fahrrad statt, weitere knapp 4 % der Verkehrsteilnehmer waren Fußgänger. Das bedeutet, dass die Verkehrsplaner Fahrradfahrern und Fußgängern insgesamt doppelt so viel Verkehrsfläche zur Verfügung gestellt haben wie den Kfz, obwohl sie nur rund 9 % des Verkehrs ausmachen! Umgekehrt bedeutet der Umbau auf eine einzige Fahrspur für den motorisierten Verkehr eine massive Beeinträchtigung von 91 % der Verkehrsteilnehmer.

Das Ziel, durch die Umwandlung einer Kfz-Spur in einen Radweg einen größeren Anteil des Verkehrs auf das Fahrrad zu verlagern, wurde verfehlt, zumal der breite Radweg von einem Großteil der Radfahrer gar nicht angenommen wird: Es ist zu beobachten, dass circa 30% der Radfahrer, die aus Richtung Ehningen von der Herrenberger in die Calwer Straße einbiegen, sich die Überquerung der Calwer Straße sparen und als „Geisterfahrer“ auf dem Gehweg der Gegenfahrbahn Richtung Hulb radeln! Und ein Großteil der Radfahrer, die auf der richtigen Straßenseite gen Hulb unterwegs sind, nutzen auf der Seite der Polizei anstatt des breiten Radwegs lieber den Gehweg.

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